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Dr. Dietmar Coors berichtet aus seiner Arbeit als Landeskirchlicher Beauftragter der badischen Landeskirche für Theater und Spiel / Reformationsprojekt 2017

Mit Melanchthon nach Wittenberg

Historisch-dramaturgisches Seminar der theologischen Fakultät Heidelberg fand auf der Weltausstellung Reformation in Wittenberg ihren Abschluss

Im Sommersemester 2017 fand an der theologischen Fakultät Heidelberg eine ungewöhnliche Lehrveranstaltung statt.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Johannes Ehmann und Dr. Dietmar Coors wurden Texte aus der Frühzeit der Reformation bearbeitet und in Spielszenen umgesetzt. Sie wurden im badischen Ausstellungsraum auf der Weltausstellung in Wittenberg vom 30. Mai bis 12. Juni von den Teilnehmern des Seminars präsentiert und aufgeführt. Dabei war eine Lehrstunde mit Philipp Melanchthon, ein Gespräch zwischen Luther und Melanchthon vor dessen Reise nach Köln und ein überarbeiteter Dialog aus der Reformationszeit: Petrus begegnet einem Bauern und erklärt ihm die evangelische Sicht der Heiligenverehrung.

Die Aufführungen fanden vor Laien und theologischem Fachpublikum große Resonanz. Es wurde auch gespielt im Gasthaus "Ökumene", wo sich die Auslandsgemeinden versammelt hatten. Zwei Gruppen aus Lateinamerika (Argentinien und Mexiko) verglichen das Dargestellte mit ihrem eigenen Theater der Armen. Theater als Volksbildung kann so auch das reformatorische Geschehen den Zuschauern nahebringen. Eine Gruppe aus Korea
betonte, dass ihnen die dramaturgische Darbietung biblischer und kirchenhistorischer Themen noch fremd sei.