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Fachtagung

Theater ist ein besonderer Ort in unserer Gesellschaft, wo Menschen über sich selbst nachdenken können. Überall in der Welt gibt es diese Orte, gibt es Theater. "Welttheater ist ein Wesen, das sich aus kulturellen Situationen herausgebildet hat, das sich auf historische, gesellschaftliche und politische Entwicklungen geographischer Regionen bezieht und das ganz unterschiedliche Bedeutungen in verschiedenen Ländern haben kann," schreibt Grit van Dyk.*


Im Zusammenhang mit Entwicklungszusammenarbeit haben sich neben den traditionellen und internationalen Formen der Theaterkunst Kunstrichtungen herausgebildet, die unmittelbar in gesellschaftliche
Zusammenhänge eingreifen wollen, die Partizipation im Sinne einer Teilhabe aller Beteiligter (auch des Publikums) und Intervention im Sinne einer Einmischung in soziale und andere Kontexte betreiben.

Kommunikation, Austausch von Erkenntnissen, spielerischer Umgang mit Realitäten stehen im Mittelpunkt und gesellschaftliche Prozesse sollen in Gang gesetzt werden. Problemlösungen und Konfliktbearbeitung werden betrieben. Theatertechniken, wie Theater der Unterdrückten nach Boal und die Lehrstückarbeit nach Brecht sind hier wirksam geworden und gehen Verbindung mit lokaler Kultur ein.

Gerade auch für Tanz und Theater gilt: "Kultur ist wichtig für das Wohlergehen der Menschheit. Sie spielt eine entscheidende Rolle sowohl in der Identität als auch der Stabilität von Gesellschaften."
(Brüssler Erklärung zu Kultur und Kreativität in der Entwicklungszusammenarbeit, April 2009.)

So positiv die aktuelle Trendwende hin zu Kultur + Entwicklung erscheinen mag, so sehr drängen sich Fragen im Hinblick auf die Umsetzung auf. Internationale Verträge, staatliche und private Förderstrukturen mögen eine große Hilfe sein, doch treffen sie den wirklichen Bedarf von Theaterschaffenden und Tänzern, Akteuren in den Nichtregierungsorganisationen vor Ort? Welche weiteren Impulse müssen an die Stellen gegeben werden, die Kultur in Entwicklungsländern und im Rahmen von Entwicklungszusammenarbeit fördern? Wo ist die Freiheit der Kunst bedroht, wo hört die Hilfe auf und wo fängt die Instrumentalisierung an?

Diesen und weiteren Fragen möchten wir mit Ihnen gemeinsam nachgehen. Die Tagung bringt dazu Schlüsselpersonen zusammen und fragt nach Beispielen und Perspektiven, Erfahrungen und Meinungen sowie nach Gründen, die darstellenden Künste im Rahmen der Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern und in der BRD zu unterstützen, zu fördern, zu erhalten und zu ermöglichen.

Wir laden dazu herzlich ein!

Fritz Böhm, Pan y Arte, Münster
Dipl. Kulturwissenschaftler Daniel Gad,
Initiative Kultur Bewegt, Münster
Ute Handwerg, Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG)
Spiel & Theater, Hannover
Klaus Hoffmann, Arbeitskreis Kirche und Theater
in der EKD, Hannover
Dr. Rüdiger Sareika, Evangelische Akademie Villigst

Anmeldung unter -> http://vera.evlka.de/meinesuche_detail.p...

 

>>> Programm der Fachtagung