Veranstaltungen

Fachtagung - Theater in Kirchen und um Kirchen herum
Vom 3. bis 5. Dez.09 in Hannover

Die aktive Theaterarbeit war bis in die 80iger Jahre ein wichtiger Bestandteil der kirchlichen Gemeindepraxis. Vieles hat sich in den darauf folgenden Jahrzehnten verändert - sowohl in der konzeptionellen und praktischen Gemeindearbeit als auch in der Entwicklung neuer Theaterformen und in der Theorie und Praxis der Theaterpädagogik.

Die Tagung soll einen Überblick verschaffen, wo und wie heute das Theater in den Gemeinden verortet ist. Wie sind Gemeinde-/Religionspädagogik und Theaterpädagogik miteinander verbunden. Welchen Stellenwert hat Ästhetische Bildung in der Vermittlung religiöser Inhalte? Wie kann eine gleichberechtigte Verbindung gelingen, die sowohl der Religion als auch dem Theater gerecht werden kann? Wie kann Theaterarbeit unter den gegebenen ökonomischen Umständen, in Zeiten knapper Ressourcen (finanziell wie personell) ihren Platz in den Gemeinden zurückerobern - und warum sollte man sich überhaupt darum bemühen?

Scene am AltarTheater in der Kirche heißt auch, den Kirchenraum in den Blick zu nehmen. Was geschieht, wenn Theaterinszenierungen in einem Raum aufgeführt werden, der seinerseits bereits Bedeutung kommuniziert, der selbst inszeniert ist? Wo liegen die Grenzen dessen, was im Kirchenraum gezeigt werden kann? Welche Chancen liegen darin, mit Raum und Inszenierung zwei Arten der Weltdeutung miteinander korrespondieren zu lassen, sie u.U. miteinander zu konfrontieren? Insbesondere zeitgenössische Theaterformen wie das ortsspezifische Theater und die Performance bieten hier Möglichkeiten, den Kirchenraum mit den Mitteln des Theaters neu sichtbar und erfahrbar zu machen.

Theater und Kirche hatten (und haben) immer wieder ein gespanntes, häufig aber auch spannendes Verhältnis. Im Theater der Gegenwart finden religiöse Texte, Fragen des Glaubens, die Suche nach Ritualen und Spiritualität ihren Ausdruck - mitunter im Dialog mit der Kirche und den Glaubensgemeinschaften, manchmal bewusst um "Kirche herum". Wie kann der Dialog zu einer gleichberechtigten Begegnung werden? Wo können auch die Reibungsflächen für beide Seiten produktiv werden? Welchen Gewinn können die Begegnung und der Dialog von Kirche und Theater haben?

Solchen Fragen soll auf der Tagung kritisch nachgegangen werden. Ziel ist es, die vorhandene Praxis und ihre Konzepte öffentlich zu machen und die Menschen, die an der Schnittstelle von Kirche und Theater arbeiten oder arbeiten wollen, miteinander ins Gespräch zu bringen. Anhand von Vorträgen, Projektvorstellungen, Workshops und Aufführungen möchte die Tagung Impulse geben und gemeinsam mit den Teilnehmer/innen Perspektiven für die Theaterarbeit in den Kirchen und um Kirchen herum entwickeln.

 

Dr. Julia Helmke
Haus kirchl. Dienste der Ev.-luth Landeskirche Hannovers Arbeitsfeld Kunst und Kultur

Klaus Hoffmann
Arbeitskreis Kirche und Theater in der EKD

Maren Schmidt
Arbeitskreis Kirche und Theater in der EKD

Wir suchen auch Aufführungen für die Tagung. Bitte melden Sie sich bei:

AKT - Simrockstraße 8
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